Kugellager sind die Allrounder, wenn es darum geht, Reibung zwischen rotierenden Teilen zu reduzieren. Anstatt dass Welle und Gehäuse direkt aneinanderreiben, rollen Kugeln dazwischen. Das Ergebnis: weniger Verschleiß, weniger Reibung, weniger Wärme, längere Lebensdauer.
Sie gehören zur Lagerart der Wälzlager. Bei Kugellager kommt es zu Punktkontakt zwischen Kugeln und Laufbahnen. Bei Rollenlager entsteht Linienkontakt. Daher ist die Reibung bei Kugellagern geringer. Es können höhere Drehzahlen aber nur geringere Kräfte realisiert werden.
Kugellager sind aus dem Maschinenbau nicht wegzudenken. Diese Maschinenelemente laufen vor sich hin, aber ohne sie würde sich kaum etwas drehen: keine Motorwellen, keine Werkzeugspindeln, keine Förderanlagen. Diese Maschinenelemente können über die Stillstandzeit einer ganzen Maschine entscheiden.
In diesem Beitrag geben wir dir einen Überblick über die gängigsten Arten von Kugellager. Let’s roll!
Kugellager bestehen aus vier Hauptteilen:
Zusätzlich gibt es bei vielen Lagern Dichtungen oder Abdeckscheiben. Sie verhindern, dass Staub, Schmutz oder andere Fremdkörper eindringen und dass das Schmierfett nach außen austritt.
Das Prinzip ist simpel: Statt dass Welle und Gehäuse direkt aneinander reiben (Gleitreibung), rollen Kugeln dazwischen (Rollreibung). Dadurch reduziert sich die Reibung massiv. Ergebnis: weniger Verschleiß, höhere Drehzahlen und längere Lebensdauer.
👉 Vergleich: Ein schwerer Schrank lässt sich kaum über den Boden schieben. Setzt du aber Rollbretter darunter, gleitet er fast mühelos – genau das macht ein Kugellager im Maschinenbau.
Du möchtest mehr über die gleitenden Geschwister der Kugellager erfahren? In unserem Beitrag „Gleitlager: So bleibt nichts stecken“ erfährst du mehr zum Thema.
Es gibt etliche Bauformen, aber in der Praxis begegnen dir vor allem diese:
👉 Das Rillenkugellager ist der Golf unter den Lagern. Solide, zuverlässig, läuft fast überall.
👉 Wie ein Gewichtheber, der zwar ordentlich drücken kann, aber nur nach vorne – für beide Richtungen brauchst du zwei.
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| Lagerart | Eigenschaften | Typische Anwendung |
|---|---|---|
| Rillenkugellager | Allrounder, hohe Drehzahl, günstig | Elektromotoren, Pumpen, Getriebe |
| Schrägkugellager | Hohe axiale Last (eine Richtung), Präzision | Werkzeugspindeln, Turbolader |
| Vierpunktlager | Axiale Kräfte in beide Richtungen | Krananlagen, Drehtische |
| Pendelkugellager | Selbstausrichtend, unempfindlich gegen Schiefstellungen | Landmaschinen, Fördertechnik |
| Axialkugellager | Nur axiale Kräfte, geringe Drehzahl | Spindelpressen, Führungen, Drehtische |
Ein Beispiel aus der Praxis:
Hierzu gibt es verschiedene Ansätze wie man diese berechnet. In unserem Beitrag „Lagerberechnung – Lebensdauer und Tragfähigkeit“ erfährst du mehr über die wichtigsten Methoden und erhälts nützliche Links zu Online-Tools der jeweiligen Hersteller.
Hier ein Auszug der wohl bekanntesten Hersteller von Kugellager
Die verschiedenen Arten von Kugellager sind wie ein Werkzeugkasten. Du nimmst nicht immer den Hammer, manchmal brauchst du den Schraubenschlüssel.
Genauso wählst du beim Lager: Was für Kräfte wirken? Wie groß sind diese? Wie sind die Umgebungsbedingungen? Wie hoch ist die Drehzahl? Wenn du diese Fragen stellst, findest du das passende Lager für deine Anwendung. Damit verlängerst du die Lebensdauer deiner Maschinen deutlich.
👉 Tipp: Wenn du dich tiefer einarbeiten willst, lohnt sich der Blick in die Kataloge von SKF, Schaeffler oder NSK. Dort findest du neben den Grundlagen auch Praxisdaten zu Lebensdauerberechnungen, Schmierung und Toleranzen.