Riementriebe – auch Riemenantrieb oder Riemengetriebe genannt – sind Zugmittelgetriebe, die Kraft zwischen zwei oder mehr Wellen übertragen. Sie bestehen meist aus einem Riemen, Riemenscheiben und ggf. Umlenkrollen oder Klemmplatten.
Die einfachste Form: Zwei Riemenscheiben und ein Riemen – mit einem Übersetzungsverhältnis von 1:1.
Riementriebe sind weit verbreitete Maschinenelemente und für die Kraftübertragung aus dem Maschinenbau nicht mehr wegzudenken. In diesem Beitrag zeigen wir dir die unterschiedlichen Typen von Riementrieben, die jeweiligen Vor- und Nachteile sowie namhafte Hersteller.
Lass uns los legen!
Ein Riementrieb überträgt mechanische Energie über elastische Zugmittel – den Riemen. Je nach Bauart geschieht das:
kraftschlüssig bei Keilriemen, Keilrippenriemen und Flachriemen
formschlüssig bei Zahnriemen
Die Umfangskraft wird als Zugkraft von der Antriebswelle zur Abtriebswelle übertragen. Der Riemen läuft über zwei Wellen, die auch in größerem Abstand.
Wichtig:
Kraftschlüssige Riemen erzeugen höhere Lagerbelastungen wegen der höheren Vorspannung des Riemens
Formschlüssige Zahnriemen laufen schlupffrei und effizient
Die vier häufigsten Arten von Riementrieben sind:
Zahnriemen (Synchronriemen)
Keilriemen
Keilrippenriemen
Flachriemen
Alle Riemenarten bestehen aus Zugträgern, Elastomeren und ggf. Schutzgewebe oder Beschichtungen. Die Unterschiede liegen in Form, Funktion und Einsatzgebiet.
Das Video „Arten von Riemen“ von Andreas Höfler stellt die genannten Riemenarten in unterschiedlichen Ausführungen sehr übersichtlich dar.
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Zahnriemen übertragen Kraft formschlüssig und schlupffrei. Ihre Zähne greifen präzise in die Riemenscheibe ein – ideal für Positioniergenauigkeit. Zahnriemen erreichen einen Wirkungsgrad von bis zu 99%, was sie deutlich effizienter als andere Riemenantriebe macht.
Zahnriemen unterteilt man entweder
Tipp: Zahnform & Teilung müssen exakt zur Scheibe passen.
Mehr zum Thema findest du hier.
Keilriemen sind kraftschlüssig und schlupfbehaftete Übertragungselemente mit trapezförmigen (keilförmigen) Querschnitt. Sie „klemmen“ sich in die Rillen der Riemenscheibe und erzeugen so den nötigen Reibschluss. Keilriemen erreichen einen Wirkungsgrad von rund 95%. Die meisten verlieren nach der Einlaufphase und nach längerem Betrieb an Riemenspannung. Dies führt zu einem geringeren Wirkungsgrad und erhöht das Risiko, dass der Riemen durchrutscht. In manchen Anwendungen kann ein Durchrutschen bei Überlast gewünscht sein und als Überlastschutz dienen.
Keilriemen können ummantelt oder nicht ummantelt hergestellt werden. Nicht ummantelte Riemen (= flankenoffen) müssen bei auftretendem Schlupf getauscht werden . Ummantelte Keilriemen können bei Überlast kurzzeitig durchrutschen (Gleitschlupf), ohne auszufallen.
Tipp: Bei sehr kleinen Scheibendurchmesser verwende am besten formverzahnte Keilriemen.
Keilrippenriemen kannst du dir wie miteinander verbundene Keilriemen vorstellen. Sie vereinen die Vorteile von Flach- und Keilriemen. Sie sind biegsam, laufruhig und für kompakte Antriebe geeignet.
Gut bei hoch belasteten Antireben.
Flachriemen sind besonders kraftschlüssige Riemen und besonders für sehr hohe Umfangsgeschwindigkeiten geeignet. Sie bestehen meist aus mehreren Schichten:
Hinweis: Flachriemen können geschweißt oder geklebt werden.
Die Auswahl hängt von deiner Anwendung ab:
Anwendung | Empfehlung |
---|---|
Synchronität, Positioniergenauigkeit, Kompaktheit | Zahnriemen |
Kosteneffizient | Keilriemen |
Kompakte Bauweise | Keilrippenriemen |
Sehr hohe Geschwindigkeiten | Flachriemen |
Tipp: Sprich mit einem technischen Händler oder Hersteller, um die passende Lösung zu finden.
Riementriebe sind vielseitige Antriebselemente mit unterschiedlichen Stärken:
Unser Tipp: Kenne die Anforderungen & Rahmenbedingungen um den optimalen Riemenantrieb für deine Anwendung zu wählen oder wende dich an die Hersteller oder technische Händler deines Vertrauens.