Starre Kupplung: Aufbau, Funktion, Vorteile & Hersteller

Beitragsbild für starre Kupplungen mit einer Schalenkupplung und einer Stirnzahnkupplung

Was ist eine starre Kupplung?

Eine starre Kupplung verbindet zwei Wellen starr und spielfrei miteinander. Sie kann keine Wellenverlagerungen ausgleichen und keine Schwingungen dämpfen. Daher ist eine exakte Ausrichtung der Wellen (Koaxialität) zwingend erforderlich.

 

Im Maschinenbau werden Kupplungen in verschiedensten Bauformen und Ausführungen eingesetzt. In diesem Artikel widmen wir uns einer Unterkategorie der „nicht schaltbaren Kupplungen“ – und zwar der starren Kupplungen. In diesem Beitrag erfährst du alles über Aufbau, Funktion, Vor- und Nachteile, Anwendungen und führende Hersteller von starren Kupplungen.

Was dich in diesem Artikel erwartet:

Grundlagen & wichtige Begriffe rund um starre Kupplungen

 

Um starre Kupplungen richtig zu verstehen, solltest du diese Begriffe kennen:

 

  • Torsionssteifigkeit / Drehsteifigkeit: Widerstandsfähigkeit gegen Verdrehung. Wichtig für präzise Kraftübertragung.
  • Spielfreiheit: Keine Bewegungsspielräume (mechanisches Spiel) innerhalb der Kupplung.
  • Verdrehwinkel: Winkel, um den sich die Kupplung bei Belastung verbiegt.
  • Wellenverlagerung: Axial, radial oder winkelig – starre Kupplungen können keinen Versatz ausgleichen.
  • Koaxialität: Die Achsen der beiden Wellen liegen exakt auf einer Linie.

 

 

Aufbau & Arten von starren Kupplungen

Starre Kupplungen bestehen meist aus Stahl, Edelstahl, Aluminium oder Grauguss und haben einen einfachen, robusten Aufbau. Sie können aus einem Teil (dem Kupplungskörper) zwei Teilen (bei z.B. Halbschalenkupplungen) gefertigt sein. Spannschrauben, Passfederverbindungen oder Verzahnungen sorgen für die Drehmomentübertragung.

 

Gängige Bauformen:

  • Schalenkupplungen, Halbschalenkupplung
  • Scheibenkupplungen
  • Hülsenkupplungen
  • Stirnzahnkupplungen
Unterschiedliche Arten von starren Kupplungen. Links Schalenkupplung, rechts Stirnzahnkupplung

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Funktion & Wirkprinzip einer starren Kupplung

Die Aufgabe einer starren Kupplung ist simpel: eine spielfreie, synchrone Drehmomentübertragung zwischen zwei exakt ausgerichteten Wellen. Bei Fehlstellungen können schnell Schäden an Kupplung, Motor oder Lagerung entstehen.

 

 

Vor- & Nachteile von starren Kupplungen

Vorteile:

✅ Hohe Steifigkeit & Präzision
✅ Robuster Aufbau & lange Lebensdauer
✅ Günstige, einfache Konstruktion

Nachteile:

❌ Exakt fluchtende Wellen nötig (Koaxialität)
❌ Keine Dämpfung von Schwingungen oder Stößen

 

 

Montage & Demontage

Die Montage hängt vom verwendeten Typ ab, ist meisten aber ähnlich und einfach. Kupplung bzw. Kupplungshälften über die Wellen geben, Schrauben mit Schraubenanzugsmoment anziehen. Erledigt.

👉 Tipp: Die exakte Ausrichtung der Wellen ist entscheidend für eine lange Lebensdauer.

 

 

Auswahl der richtigen starren Kupplung

Bei der Auswahl solltest du folgende Kriterien berücksichtigen:

 

  • Übertragbares Drehmoment
  • Wellendurchmesser & -länge
  • Einbauraum & Zugänglichkeit
  • Anwendung und Belastungen (Stöße, Schwingungen, Verlagerungen, etc.)

 

Wenn Schwingungen oder Versatz auftreten, ist eine elastische Kupplung die eindeutig bessere Wahl.

 

 

Typische Anwendungen

Starre Kupplungen finden sich vor allem dort, wo höchste Präzision gefordert ist:

  • Werkzeugmaschinen
  • Prüfstände
  • Automatisierungstechnik
  • Antriebe mit exakt ausgerichteten Wellen

 

 

Hersteller für starre Kupplungen

Bekannte Hersteller sind:

 

 

Fazit

Die starre Kupplung ist ein einfaches, aber bewährtes und präzises Maschinenelement. Ihre Stärken liegen in der drehsteifen und spielfreien Kraftübertragung. Sie ist ideal, wenn Wellen exakt fluchten. In allen anderen Fällen solltest andere Wellenkupplungen mit Ausgleichsfunktion (=Ausgleichskupplung) in Betracht ziehen.

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