Wälzlager ermöglichen eine drehbare Verbindung zwischen zwei Bauteilen – meist einer Welle und einem Gehäuse – bei minimaler Reibung.
Sie bestehen aus vier zentralen Komponenten:
Die Reibung wird nicht wie bei Gleitlager durch Gleiten, sondern durch Rollen reduziert. Das macht sie effizienter und langlebiger als Gleitlager.
Wälzlager ist ein Überbegriff. Sie werden je nach Form der Wälzkörper in Kugellager und Rollenlager unterteilt und gehören zu den meist verwendeten Maschinenelementen: Sie sorgen dafür, dass sich Maschinen reibungslos, leise und effizient bewegen. Egal ob in der Fertigungsmaschine, im Hochregallager oder der Antriebstechnik.. Ohne Wälzlager dreht sich nichts!
In diesem Beitrag erfährst du was Wälzlager sind, wie sie funktionieren und welche Bauformen es gibt.
Let’s roll!
Die Geschichte des Wälzlagers ist ein wenig „steinig“. Die Ursprünge reichen bis ins alte Ägypten zurück. Die Ägypter hatten nicht nur eine Vorliebe für Pyramiden, sondern auch Ideen, schwere Lasten auf Rollen zu bewegen. Sie rollten riesige Steinblöcke auf Holzstämmen in Richtung Baustelle. Okay, das war kein richtiges Wälzlager, aber die Idee, Dinge einfacher zu bewegen, war geboren!
Leonardo da Vinci entdeckte im 15. Jahrhundert die „modernere“ Form des Wälzlagers. In seinen Skizzen finden sich erste Zeichnungen von Kugellagern. Leider wurde die Idee nicht realisiert und die Erde musste sich vorerst ohne Wälzlager weiter drehen.
Als die Industrielle Revolution im 18. Jahrhundert Fahrt aufnahm, trat immer öfter das Problem auf, dass Maschinen heiß liefen und vorzeitig den Geist aufgaben. Dann hatte man die geniale Idee: Warum nicht Kugeln oder Rollen dazwischen legen, um die Reibung zu reduzieren? Das Wälzlager war erfunden.
Wie funktioniert ein Wälzlager? Stell dir vor, du schiebst einen schweren Schrank durchs Zimmer. Das ist anstrengen und hinterlässt hässliche Kratzer im Boden. Mit Rollen darunter geht’s plötzlich viel leichter. Genau dieses Prinzip steckt auch im Wälzlager.
Zusammen sorgen sie für eine gleichmäßige, effiziente und leise Bewegung.
Meist sind die Abmaße von Lager genormt. So können Ersatzlager einfach identifiziert und eingekauft werden. Es gibt auch Sonderlager für individuelle Anforderungen und spezielle Anwendungen.
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Bei der Unterscheidung Kugellager oder Rollenlager liegt der Unterschied liegt in der Form der Wälzkörper.
Art | Kontaktart | Vorteile | Einsatzbereiche |
---|---|---|---|
Kugellager | Punktkontakt | Geringe Reibung, hohe Drehzahlen | Elektromotoren, Fahrräder, Pumpen, Lüfter , Ventilatoren, Förderbänder (Umlenkrollen), Trommelanlagen |
Rollenlager | Linienkontakt | Höhere Tragkraft, robust | Bau- und Landmaschinen, Schwermaschinen wie Pressen oder Krane, Papiermaschinen, große Mühlen (z.B. Zementmühlen), Förderanlagen für schwere Güter |
Die Lebensdauer eines Wälzlagers hängt stark von Belastung, Schmierung und Umgebungseinflüssen ab. Berechnungen der nominellen Lebensdauer L10 basieren häufig auf der DIN ISO 281. Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag Lagerberrechnung.
Hier findest du einen Auszug der wohl bekanntesten Hersteller von Wälzlager
Wälzlager sind essenziell für moderne Technik. Ob du ein Ingenieur bist oder einfach nur neugierig – das Verständnis dieser Bauteile hilft dir, die Mechanik der Welt besser zu verstehen.