Beide Riemenarten sind weit verbreitete Maschinenelemente in der Industrie und im Maschinenbau. Zahnriemen und Keilriemen haben ihre Stärken und Schwächen.
In diesem Artikel klären wir, wie sie funktionieren, worin sie sich unterscheiden und welcher Antriebstyp zu deiner Anwendung passt.
Bevor wir ins Detail gehen, hier einige Basics:
Kleine Randnotiz: In der Industrie wird oft mit Normen gearbeitet, z. B. DIN 2215 (Keilriemen) oder DIN 7721 (Zahnriemen). Diese Normen helfen, die passenden Abmessungen und Materialeigenschaften zu definieren.
Keilriemen basieren auf Reibschluss. Die Kraftübertragung passiert durch die Reibung zwischen Riemenflanken und Riemenscheibe. Es kann zu Schlupf (leichtes Durchrutschen) kommen. Je stärker der Riemen gespannt ist, desto mehr Kraft kann übertragen werden. Achtung: Dabei steigt die Lagerbelastung beim Motor wegen der hohen Radialkräfte.
Zahnriemen arbeiten formschlüssig. Ihre Zähne greifen direkt in die Zähne der Riemenscheibe, wodurch kein Schlupf entsteht. Die Übertragung erfolgt synchron. Das macht sie präzise und ideal für Anwendungen, bei denen eine exakte Synchronisation gefragt ist.
Typische Anwendungen:
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Kriterium | Zahnriemen | Keilriemen |
---|---|---|
Funktionsprinzip | Formschluss | Reibschluss |
Schlupf | Kein Schlupf | Schlupf möglich |
Wirkungsgrad | Sehr hoch (bis 98 %) | Hoch (90–96 %) |
Wartung | Gering (nur Spannen & Sichtprüfung) | Höher (Nachspannen häufiger nötig) |
Laufgeräusch | Leise | Sehr leise |
Synchronisation | Exakt möglich | Nur bedingt |
Anschaffungskosten | Etwas höher | Günstiger |
Belastbarkeit | Für hohe Drehmomente geeignet | Gut, aber bei sehr hohen Kräften begrenzt |
Empfohlene Einsatzbereiche | Präzisionsanwendungen, Positionierantriebe | Standardantriebe, Lüfter, Förderer |
Am Ende bleibt die Wahl zwischen Zahnriemen und Keilriemen eine Frage der Prioritäten: Präzision oder Einfachheit, Synchronität oder Kostenvorteil.
Wenn du dir unsicher bist, kontaktiere den Hersteller oder technischen Händler deines Vertrauens. Und vergiss nicht… Wer billig kauft, kauft manchmal doppelt 😉
Wenn Präzision und Synchronlauf wichtig sind, ist der Zahnriemen die bessere Wahl. Keine Sorge vor Durchrutschen, keine Kompromisse bei der Positionierung – dafür zahlst du etwas mehr in der Anschaffung.
Der Keilriemen dagegen punktet, wenn’s robust, einfach und günstig sein soll. Er ist oft leichter zu beschaffen (Verfügbarkeit), toleranter gegenüber leichten Fluchtfehlern und ideal für „unkritische“ Antriebe, die keine hundertstel Millimeter Genauigkeit brauchen.
Unser Tipp: Eine Mischstrategie lohnt sich. Kritische Achsen mit Zahnriemen, Hilfsantriebe mit Keilriemen. So bekommst du das Beste aus beiden Welten.